Mittwoch, 1. August 2012

Wallfahrt 2012



Liebe Freunde,
Am 23. Juli bin ich unsere Tour, wie von meinem Bruder Hansjörg und mir geplant, abgegangen. Das Wetter war ideal, ich habe mich um 6 Uhr früh in Obertraun auf den Weg gemacht und zuvor das Auto am großen Parkplatz vor dem Kinderheim abgestellt.


Der Aufstieg über das G‘heng ist, wie gesagt, ein wenig ,zach‘ aber nirgendwo gefährlich. Man rätselt, wie über diesen engen und steilen Steig bis vor fünfzig Jahren das Vieh auf- und abgetrieben wurde.
Vorbei geht‘s an einem spektakulären Wasserfall und einem rätselhaften Schalenstein (BG 47ᴼ33‘23“N und LG 13ᴼ44‘44“ O). Dort und da findet sich auch noch eine alte Befestigung des Weges zur Absicherung des Viehtriebes.

Schalenstein
Alte Wegarmierung
Nach längstens zwei Stunden ist die verfallene OÖ. Landfriedalm (BG 47ᴼ32‘48“N und LG 13ᴼ44‘57“O) und der Altarstein (BG 47ᴼ32‘37“ und LG 13ᴼ44‘53“O) erreicht.
OÖ Landfriedalm (verfallen)
Altarstein
Leider wird der Almrausch am 14. August schon lange verblüht sein. Schade, denn jetzt stand er in der schönsten Pracht und hat die Almen hin und hin überzogen.
Unschwer findet sich der Weg weiter zur Steirischen Landfriedalm (BG 4732‘26“N und LG 1345‘11“O), einer Ansammlung von mehreren Hütten, die teilweise in Betrieb sind. Als ich vor den Hütten stand, landete zu meiner Überraschung ein Hubschrauber, der ein paar Einheimische, die sich offenbar den Weg ersparen wollten, heraufbrachten.

Sollte uns irgendetwas ganz Unvorhergesehenes passieren, dann gibt es übrigens immer noch diese Art von ,Ausflug‘. Die Notfalls-Nummer haben wir dabei, werden sie aber hoffentlich nicht brauchen.

Von hier geht‘s südwärts, zuerst klurz bergab, dann ebenaus und schließlich wieder bergauf. Der Steig ist nicht immer gut erkennbar, aber man kann sich gut orientieren indem man auf diese Felswand, die Nordwand des Pfalzkogels, zugeht und dort nach Osten, also nach links weiter bergauf steigt. Das untere Bild zeigt den Blick von dort oben zurück nach Süden bis zur Steirischen Landfriedalm.
Die Nordwand des Pfalzkogels
Blick zurück zur steirischen Landfriedalm
Dort oben vermeint man sich auf dem Scheitelpunkt (BG 47º31‘24“N und LG 13º45‘40“O), es geht aber immer noch weiter bergauf, nicht mehr sehr steil, in wechselndem Gelände, bis der Weg flacher wird. 
Königreichalm
Schließlich langen wir im Königreich (1632 m) an, auf einer Hüttstätt, die neu errichtet wurde und bewirtschaftet wird (BG 47º31‘18“N und LG 13º46‘31“O)
Dort gibt‘s Wasser, auch im Hochsommer, frisch aus einer Quelle.
Vom Königreich (1632 m) geht‘s auf etwa gleicher Höhe weiter, durch dieses Törl (1762 m, der höchste Punkt unserer Tour!) bis in die Wiesalm (BG 47º30‘59“N und LG 13º48‘10“), einem weiten Almgebiet (1656 m), das ich, als eher langsamer Geher, auf meiner Tour gegen 13 h erreicht habe (siehe auch topographische Karte)
Wenn nicht schon im Königreich werden wir hier eine verdiente, ausgiebigere Rast einlegen.
Törl
Wiesalm
Ursprünglich sollte uns der Weg bzw. die Steigerln nun wieder nach Norden in Richtung Mitterndorf bringen. Georg und Andy, die am 14. August auch wieder mitgehen und gleich mir die Tour vor ein paar Wochen abgegangen sind, stimmen mit mir überein, dass dieser Weg nicht gegangen werden sollte, denn der Steig verliert sich im unübersichtlichen  und streckenweise steilen Gelände, wo u. U. Gefahren lauern können.
Daher gehen wir am 14. August weiter in Richtung Z‘sammtreibboden, Neubergalm (1659 m) bis zur Viehbergalm (1445 m) und von dort auf dem markierten Weg Nr.28 in Richtung Ennstal. Dieses Wegstück führt durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft, auch durch eine recht ,enterische‘ Schlucht
,In der Lend‘, das ist ein ganzes Stück vor Weyern, nach nunmehr insgesamt rund 32 km, sollten wir spätestens gegen 18 h ankommen; dort wird uns ein Bus abholen und nach Gröbming bringen. 
Ich muss mich vor Ort erst umschauen, wo wir die Hl. Messe feiern können und wo wir anschließend das hochverdiente Nachtmahl einnehmen werden. Bis zum 14. August ist noch Zeit. Ich bin zuversichtlich, dass alles gut auf die Reihe kommen wird.
Der Bus bringt uns schließlich nach Obertraun, zum Parkplatz bei der Koppenrast, zurück.
Wichtig: reichlich Flüssigkeit mitnehmen, auch ein wenig Verpflegung, gutes Schuhwerk und Kondition für gut 12 Stunden. GPS oder ähnliches, wer so was hat. Der Mandlkalender verspricht gutes Wetter am 14. August. 
Bei Schlechtwetter werde ich Euch per Tel. am Tag davor absagen müssen. Wer dann schon angereist ist oder nicht mehr absagen will, der ist herzlich zu einer auch bei Regen gut möglichen Umrundung des Wolfgangsees eingeladen, zu einer Kirchenführung in St.Wolfgang und zu einem gepflegten Abendessen beim Mostbauern (der uns voriges Jahr den prima Schweinsbraten gekocht hat).